20 JAHRE SAMMELN UND SORTIEREN

Seit ziemlich genau 20 Jahren sind die freiwilligen Münzsammlerinnen und Münzsammler für SOS-Kinderdorf im Einsatz. Dank ihnen kommen jährlich tonnenweise Münzen aus aller Herren Ländern Kindern in Not zugute.
Das Team der freiwilligen Münzsammler ist im Flughafen Zürich fleissig am Sortieren.
Am 1. August 1998 fiel mit dem ersten Spendenbehälter im Flughafen Zürich und der Sammlung an Bord der Flugzeuge der Startschuss für die Münzsammlung der SWISS (damals Swissair) für einen guten Zweck. Der 76-jährige Karl Laasner, Teamleiter der freiwilligen Münzsammlerinnen und Münzsammler, war von Minute eins an dabei und erinnert sich, wie es zur Gründung des Teams kam: «Während in den ersten zwei Jahren eine englische Bank die Münzen kostenpflichtig sortierte, schlug mir ein an Münzkunde interessierter Mitarbeiter der Swissair Anfang 2000 vor, die gesammelten Münzen von Freiwilligen sortieren zu lassen. Ich war damals im Vorstand der Stiftung Kinderhilfe des Swissair Personals und lancierte mit dem Redaktor des Swissair - Magazins einen entsprechenden Aufruf. Innert kürzester Zeit stand das Team.» Noch heute leeren die neun freiwilligen Münzsammlerinnen und Münzsammler die Spendenboxen an mittlerweile elf Standorten. Mit welch bewundernswertem Engagement sie ihrer Tätigkeit nachgehen, beweist die Zusammensetzung des Teams: Drei der insgesamt neun Mitglieder stammen noch aus der Originalbesetzung.

Ihre Motivation? «Gutes tun», so Laasner ganz selbstverständlich. Noch immer trifft sich das Team alle zwei Wochen am Flughafen Zürich, wo es abwechselnd die eingegangenen Spenden aus Spendenbehältern und Bordsammlungen sortiert. Je nach Währung landen die Münzen direkt auf dem entsprechenden Schweizer Bankkonto, werden von den Freiwilligen zu Bundesbanken in Nachbarländern gebracht, verkauft oder durch den Anbieter Coins.de abgeholt. Die schiere Masse an Münzen, die sich anhäuft, ist kaum vorstellbar. Insgesamt fünf Tonnen Edelmetall warten jährlich darauf, sortiert zu werden. Während der jahrelangen Tätigkeit sind dem Team Stücke mit absolutem Seltenheitswert begegnet, zum Beispiel alte Goldmünzen aus Russland, Südafrika oder Ungarn. Währungen aus allen Ländern sind bereits durch ihre Hände gewandert – mit einer einzigen Ausnahme: Auf Geldscheine oder Münzen aus St. Helena warten sie bis heute.

Münzen übrig?

Die Coronapandemie hat 2020 die Münz-sammlung an Bord erheblich eingeschränkt. Restgeld aus vergangenen Reisen können Sie jederzeit direkt einschicken (SOS-Kinderdorf Schweiz, Schwarztorstrasse 56, Postfach 610, 3000 Bern 14).
Eine Erinnerung ist Karl Laasner besonders im Gedächtnis geblieben: «In der Vorweihnachtszeit 2016 fanden wir in einer der Spendenboxen im Flughafen Zürich eine grosszügige Überraschung: 25 Schweizer Tausendernoten hatten Unbekannte dort hinterlassen.» Neben der Münzsammlung denkt er besonders gerne an seine Auszeichnung im Jahr 2003 mit dem goldenen SOS-Kinderdorf-Orden zurück, der ihm von Helmut Kutin, dem damaligen Präsidenten von SOS-Kinderdorf International, überreicht wurde. Er ist stolz darauf, dass das SWISS-Personal noch immer für SOS-Kinderdorf sammelt und der Flughafen Zürich letzten Herbst die neuen, herzförmigen Spendenboxen einweihen konnte. Die Münzsammlung – das ist für Karl Laasner und sein Team eine Herzensangelegenheit.
Die Macht der Musik
Nächster Artikel